Synopsis
Das DOLPO im Nordwesten Nepals an der Grenze zu
Tibet gehört zu den abgeschiedensten Gegenden der Welt. Umgeben
von den Gebirgsketten des Himalaya hat sich im DOLPO eine archaische
buddhistische Kultur erhalten: Ohne Elektrizität, ohne moderne
Kommunikationsmittel und ohne chinesische oder indische Assimilation
ist es heute weit tibetischer als Tibet selbst.
Sherap Sangpo war ein gewöhnlicher Hirtenjunge im DOLPO. Als
10-Jähriger - nach einer Begegnung mit dem Dalai Lama – beschließt
er, Mönch zu werden. Er geht in ein Kloster nach Kathmandu.
Dort verändert sich sein Leben dramatisch: Er wird als Reinkarnation
eines hochstehenden Lamas, eines DOLPO TULKU erkannt und für
16 Jahre zur Ausbildung ins Exil nach Südindien geschickt. Trotz
hartem Klosteralltag ist es für ihn eine glückliche Zeit.
Heute doziert er dort selbst – führt ein nahezu weltliches
und auf den ersten Blick auch westliches Leben mit Laptop und Mobiltelefon.
Aber er ist berufen: Er muss zurück, als DOLPO TULKU in der
fremd gewordene Heimat den zutiefst religiösen Menschen als
Oberhaupt vorstehen. Der Dokumentarfilm begleitet ihn bei seiner
dort sehnlichst erwarteten Rückkehr. Es dauert Wochen: das DOLPO
ist ausschließlich zu Fuß erreichbar, mehrere über
5.000 Meter hohe Pässe müssen überwunden werden. Es
wird ein Triumphzug. DOLPO TULKU ist überwältigt von der
Zuneigung und dem Respekt, mit dem ihm die Menschen begegnen. Es
wird von ihm erwartet, hier in der extremen Höhe und Kargheit
sowie der im Winter extremen Kälte den Bewohnern nicht nur spirituell
zur Seite zu stehen. Das DOLPO braucht Schulen, Krankenhäuser,
Altersheime. Wie soll ein 27-Jähriger das leisten?
Der Film DOLPO TULKU ist eine dichte Beobachtung
des Konfliktes eines jungen Buddhisten, eine Reise in die Zukunft
und in die
Vergangenheit des DOLPO TULKU zugleich. Gedreht in atemberaubenden
Landschaften
vermitteln die Reflexionen über Glauben, über Autorität
und über Altruismus, ein differenziertes Bild einer Religion,
die sich - vielleicht nicht ohne Grund - global einer stark wachsenden
Faszination erfreut.